Wie erwartet wollte keiner Hasenbeilage. Gut, dass sie sich bereits gesetzt hatte. Und dennoch war sie enttäuscht. Bei der Geschichte von Elly musste sie lächeln, das war nun wirklich peinlich. Aber mehr für ihren Bruder als für Elly selbst. Wenn Natalia das nächste den Bruder von Elly sehen würde, würde sie wohl nicht anders, als sich ihn im rosa Schlafanzug vorzustellen. Auch diese Vorstellung, brachte sie erneut zum Lächeln. Welner belehrte währenddessen darüber, dass der Hase kein Berghase war - wobei Sophie ihrer Meinung nach Recht hatte - sie waren auf einem Berg, der Hase war hier, also war es für die Anwesenden einfach ein Berghase. Wieso nahm es Welner so ernst bei manchen Themen? Es interessierte Natalia kaum, was für ein Hase es war, ob männlich oder weiblich, ob er Familie hatte oder nicht - der Hase hätte eigentlich kein Hase sein sollen. Dann wäre es interessanter gewesen. Aber nun über einen Hasen zu disukiteren, das wollte sie nicht. Und auch ohne Jagdlizenz, hätte sie den Hasen umgelegt. Wer wollte sie schon anzeigen? Der sollte es ruhig mal versuchen.... Gut, vielleicht wollte Welner auch einfach davon ablenken, dass er keine peinliche Geschichte beigetragen hatte. Jeder hatte doch peinliche Geschichten, bzw. Erlebnisse oder? Aber ob man die so einfach erzählen wollte?
Sophie hingegen erzählte im Gegensatz zu Elly eine eigene peinliche Geschichte. Diese Geschichte erweckte aber in Natalia kein Schmunzeln, sondern eher Mitgefühl. Wie lange es wohl gedauert hatte, bis der Ast nachgegeben hatte? "Hattest du dich damals verletzt?" , fragte sie neugierig und ahnte bereits, wen Sophie mit dem letzten Satz meinte.
Dann überlegte sie. Fiel ihr denn eine peinliche Geschichte ein? Eigentlich auch nicht wirklich... "Als ich eines Tages, da war ich noch sehr klein, mit jemanden Fangen gespielt hatte, da hatte ich mich auf einmal verlaufen. Die Person war einfach im Wald verschwunden und ich war mir sicher, sie würde nicht zurückkommen und nach mir suchen. Also begann ich den Ausweg aus dem Wald zu suchen und nach 3 Tagen, entkam ich dem Wald. Und bemerkte, dass ich ursprünglich unweit von meinem zuhause gewesen war und da ich in die falsche Richtung gelaufen war, einen sehr großen Umweg gelaufen bin. Das war schon sehr peinlich..... für mich." ,meinte sie und sah ins Feuer.
Dann, nach einer kurzen Pause drehte sie sich zu Welner. "Nun erzähl du auch mal etwas. Wenn dir nichts peinliches einfällt, dann erzähle eine Gruselgeschichte oder einen Witz."